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Meine neue Attitüde – denn es ist egal was andere denken

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Ulla Popken entstanden.

Hallo, ihr,

der offizielle Schulanfang wurde gestern in Hamburg eingeläutet. Schwups, ist mein Sohn in der Oberstufe und macht in knapp zwei Jahren sein Abitur. Hilfe, wie schnell das jetzt alles geht.

Ich bin unfassbar stolz auf ihn und freue mich auf all die schönen Dinge, die auf ihn warten.

So schnell wie die Schulzeit ist auch fast das erste halbe Jahr vorbei gegangen, und es war bis zum jetzigen Zeitpunkt unfassbar aufregend.

Ich hatte schon unzählige wunderschöne Momente in 2019 – mehr als ich erwartet hätte.
Vor der Kamera zu stehen hat sehr viel zu meinem besseren Selbstbild beigetragen. Es ist fast so, wie die Stimme zu trainieren. Je mehr wir uns kennenlernen, und zwar aus allen Blickwinkeln, desto besser werden wir. Auch unsere Stimme hört sich auf Aufnahmen zunächst fremd an. Je mehr wir unser Ohr schulen und uns daran gewöhnen, desto vertrauter klingen wir und können unsere Ausdrucksweise verbessern.

Dicke Menschen polarisieren

Für meinen Blog stehe ich regelmäßig vor der Kamera, und es bereitet mir wirklich sehr viel Freude. Eure Nachrichten zu erhalten, in denen ihr mir erzählt, dass ihr das erste Mal ein Kleid tragt oder euch endlich ohne Strumpfhose in die Sommersonne getraut habt, machen mich total glücklich.

Wisst ihr, zu Beginn meines Blogs habe ich niemals gedacht, dass ich immer mehr zur Person des öffentlichen Lebens werde. Ich wollte auch eigentlich nicht so im Fokus stehen, aber nun ist alles anders gekommen als gedacht, und das ist völlig okay.

Ich habe in den letzten Jahren verstanden, dass ich für meine Mission für mehr Sichtbarkeit aller Konfektionsgrößen in die Medien muss. Also gebe ich Gas, gehe voran und nehme euch alle mit, so gut es eben geht.

Voranzugehen bedeutet für mich, Neues zu probieren und immer wieder darüber zu sprechen, wie wichtig es ist, dass alle Konfektionen gesehen werden. Das gefällt ganz vielen Menschen, die Dicke überhaupt nicht leiden können, allerdings so gar nicht. Ihrer Meinung nach sollten wir uns am besten verstecken und auf das achte Weltwunder warten.

Es bedeutet aber auch, dass ich mit einigen Outfits bewusst polarisiere und mir dafür schon mal den einen oder anderen negativen Kommentar anhören darf.
Aber auch das gehört zu meinem Job dazu.

Ja, ich stecke meine Bluse in die Hose, ja, ich trage gerne auch mal einen Body ohne BH.
Ich ziehe enge Jeans an, weil ich darin eine tolle Po-Form habe, und mir ist es egal, ob mich eine dunklere Farbe schlanker macht. Ich habe eine neue Attitüde entwickelt.

Die Mir-egal-Attitüde 

Denn es ist egal, ob andere deinen Look toll finden. Ob Streifen dünner machen, du „besser“ im kleinen Schwarzen aussiehst oder im Etui-Kleid. Deine Meinung über dich zählt!

Als Blogger oder Influencer musst du dich mit negativen Kommentaren auseinandersetzen, du musst sie aber nicht an dich heranlassen. 

Zu Beginn meiner Blogzeit wurde eins meiner Bilder von einer Tageszeitung geteilt. Darunter wurde herrlich über meine Figur gelästert, über mein Make-up, meine Haare, meine Schuhe … alles! Ich las mir alle Kommentare durch und war wirklich getroffen.

Heute lasse ich solche Kommentare nicht mehr an mich heran. Wie viele Frauen würden gerne mit mir tauschen und vor der Kamera stehen! Aus meinen Castings für die Diversity Fashion Days weiß ich, dass es unendlich viele sind. Der Wunsch Model oder Influencer zu sein ist weiterhin weit verbreitet und verspricht Ruhm, Ehre und ein dickes Bankkonto. 🙂

Auch wenn du, die du diese Zeilen hier liest, kein Influencer bist, so wünsche ich mir, dass du dir auch etwas von der Mir-egal-Attitüde abschaust.

Mach dein Ding, Baby. Die Welt da draußen wartet auf dich – in allen Farben, Formen und Hosengrößen. Du bist wertvoll, schön, schlau, einzigartig, und du musst nicht warten, bis du die schlanken Zeiten erreichst. Hab dich jetzt lieb und lebe dein Leben, genieße es und mach viele Fotos davon. Wer weiß, für wen du jetzt oder später ein Vorbild bist.

Du bist toll, und by the way – nice butt!

Alles Liebe,

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  1. Liebe Tanja,
    ich bin weder Bloggerin, noch Influencerin. Hätte ich nicht vor gut 30 min eine Karte für die Veranstaltung nächste Woche gekauft, ich würde es jetzt tun. Weiß Du, warum? (Und ich dutze an dieser Stelle einfach mal- ja, ich bin Spießer und Oldschool . 🙂 )
    Weil Du verdammt Recht hast. Leben ist jetzt. Unabhängig davon, ob ich ein hübscher Brummer bin und vermeintlich viel attraktiver wäre, wenn ich doch nur schlanker wäre,. Ob ich eine Kleidergröße 56/58 oder 36 trage. Eine 56/58 hat genauso das Recht, sich für Mode, schöne Stoffe und tolle Schnitte zu interessieren-und verrückt-, auch das Recht eitel zu sein.
    Ich habe mich das erste Mal genauer auf Deiner Seite umgesehen, Beiträge gelesen, die mich gerührt haben und mich ermutigen- mich auf die Reise zu mir selbst zumachen, ein Scheitern zu akzeptieren und dann einfach wieder aufzustehen. Absurderweise hatte ich ersthaft überlegt, nicht zu den Diversity Fashion Days zu gehen, weil ich dort jemanden treffe, der mich 25kg leichter kennengelernt hat und ich schämte mich bei dem Gedanken daran. Am Ende ist das aber total egal. Die 25kg mehr machen mich zu keinem weniger liebenswerten, weniger charmanten oder amüsanten Menschen und dafür, dass Du mit Deinen Beiträgen in das ‚gleich Horn bläst‘ wie meine engste Freundin, danke ich Dir.
    Ich bin ein emotionaler Esser und es fühlt sich richtig an, dass ich mich seit diesem Jahr traue, dass auch so zu benennen. Wünschte ich mir die Größe 44/46? Ja, und wenn sie irgendwann da ist, werde ich sie und mich feiern. Viel wichtiger ist mir allerdings mittlerweile, für mich herauszufinden, ob und wann sich das Gefühl bei mir einstellt, dass innen und außen zusammenpassen. Und irgendwie bin ich sicher, dass das unabhängig davon sein wird, welches Größenschild in meiner Kleidung steht, ganz sicher aber davon abhängt, ob mir gefällt, was und wie ich bin. Ein toller Stoff, ein schöne Farbe, ein Schnitt, der mir schmeichelt schadet dennoch nicht. 🙂
    In diesem Sinne, herzlichst,
    Andrea

  2. Liebe Tanja
    Du bekommst für dich und deinen Blog sicher oft Komplimente. Da möchte ich anschliessen. Du schreibst, dass dicke Menschen polarisieren. Das ist wohl war. Das bedeutet aber auch, dass der eine Pol die Plus Size Kurven liebt.
    Es war nicht immer so. Auch ich war konditioniert auf Frauenkörper, die wie Skelette sind, bar jeder Weiblichkeit. Das hat sich bei mir verändert über Zeit. Heute finde ich Frauen mit weiblichen Kurven attraktiv. Ich bin froh, dass ich mich als Mann von einer selbst auferlegten Norm befreien konnte. Auch wenn das heute nicht mehr cool ist: Ich bin gerne Mann. Das Leben ist so viel interessanter mit starken Frauen, die für ihr Frausein einstehen. Danke für den schönen Blog.

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