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Fashion Week Berlin #Diversityinfashion – wo stehen wir?

Diversität schafft es in die Modehallen und in die Köpfe. Leider nur sehr langsam

Tagchen, da bin ich wieder …

Ein paar Tage war es hier auf meinem Blog recht ruhig, aber ich gelobe Besserung. Meine alte Routine darfst du jetzt wieder erwarten, und ich freue mich, dich mindestens zweimal die Woche mit interessanten Blogtexten zu beglücken. Ich habe vorproduziert 🙂

Die Fashion Week in Berlin ist zu Ende, und wieder einmal stellen sich mir nach ein paar Tagen der Erholung viele Fragen.
Meistens brauche ich etwas, bis ich wieder normal im Kopf bin. Hach, ist es das Alter? *lach*
Komm schon, ich werde dieses Jahr noch 40, ich darf das sagen.

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Zurück zum beliebten Fashion-Gossip

Herrlich, wen man so alles bei den offiziellen Veranstaltungen auf dem roten Teppich (der übrigens ’ne Mischung aus grau und blau ist) trifft. Manche der Sternchen sagen mir gar nichts, ist das schlimm? Einigen gucke ich ehrfürchtig für ihren mega Style hinterher und habe selbst auch absolute Bewunderungsmomente für manch tolle Persönlichkeiten.
Ja, weiterhin ist es nicht immer easy für mich, in die Shows zu kommen. Es ist einfacher geworden, aber dazu später mehr.

Worauf habe ich geachtet

Ich habe mir vorab die Frage gestellt, wie es mit der Diversität aussieht und nicht allzu viel erwartet. Ich war auf maximal einen Quotenmoppel eingestellt und wurde in meiner Vorahnung bestätigt. Im E-Werk lief während der gesamten Woche ein Model mit einer Konfektion 42/44! Die liebe Annika hat also auf der Berlin Fashion Week für uns alle die Fahne hochgehalten und wurde dann auch noch von der einen oder anderen Kollegin nicht für voll genommen. „Gehörst du zum Service-Personal?!“

Ansonsten gab es nur schlanke Mädels und Boys, auch wenn die herrlich unterschiedlich waren und echt interessant. 

So finde ich es unfassbar schade, dass man uns nicht sieht, sich nicht traut und weiterhin so tut, als wären große Größen scheiße, hässlich, nicht ansehenswert oder gar nicht vorhanden.
Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich über die gleiche Thematik weiterhin schreiben muss. Und das im Jahr 2019.

Zwischendurch dachte ich, wie hip und stylish das Berliner Publikum doch ist, und wie cool ein Diversity-Walk wäre: Publikum auf dem Laufsteg, das wäre doch mal was. Das wäre mal so richtig genial!

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Wo sind die Plus Size-Besucher? Wo sind meine Blogger-KollegInnen? 

In den ersten Reihen der Shows sah es bunt und gemischt aus, dick, dünn, klein, groß, mit und ohne Hund oder Kind. Kein Scherz! Und mit meinem Plus Size-Körper und meiner Größe war ich mir nicht sicher, ob ich angestarrt oder schier bewundert werde. Ha! War mir ehrlich gesagt auch egal. Man könnte diese Einstellung „Fashion Week Madness“ nennen. Richtig und wichtig war mir, dass ich bemerkt und von Presse-Fotografen wiedererkannt wurde. Denn darum geht es ja!

Mein Plan der durchdachten Outfits ging auf, und so bescherte mir diese Fashion Week so viele Pressefotos wie noch nie.

Wen ich schmerzhaft vermisst habe, sind meine Plus Size-Kollegen. Entschuldigt, aber ich kann es nicht mehr hören:
„Ich habe keine Einladung bekommen.“

Hört mal, auf uns wartet niemand. Wir wollen Beachtung und Aufmerksamkeit, und dafür müssen wir mehr tun als andere. Ich bin mittlerweile in einigen Verteilern gelandet und freue mich jedes Mal wie eine Schneekönigin, wenn persönliche Einladungen in mein Postfach flattern.

Was ich aber trotzdem weiterhin mache, ist Designer und PR-Firmen anschreiben. Nett und höflich, ausgestattet mit einem Infoblatt über mich und meine Arbeit und einem Link zu meinem Media-Kit, welches auf Verlangen heruntergeladen werden kann. Finde ich gut und professionell, dazu stehe ich, und meistens funktioniert es.

Zudem stehen alle Informationen rechtzeitig auf der Seite der Fashion Week, mbfw.de, ihr müsst euch nur Mühe geben.

Wer sich komplett aus der Fashion Week rauszieht, hat mein vollstes Verständnis. Denn diesen ganzen Stress will und kann sich nicht jede/r geben. Entspannt ist die Modewoche meistens nicht.

Man schafft selten alle Termine und ist ohne Taxi, Shuttle oder Auto eigentlich aufgeschmissen.
Klamottenwechsel im Auto sind ganz normal.

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Es gibt Lichtblicke

Diversität schafft es in die Modehallen und in die Köpfe. Talkrunden wie „Female Changemakers“ von she’s mercedes und Blogger Bazaar sind gute erste Ansätze für eine offenere Gesellschaft.
Allerdings kann eine Talkrunde von 30 Minuten nur im ersten Ansatz die Wichtigkeit von weiblichen Netzwerken, Führungskräften und Gründerinnen wiedergeben. Doch die anschließende Netzwerkmöglichkeit war super und hilfreich.

Auch die A scream for diversity-Party von „For Sinners Not For Saints“ und Wundercurves sponsered by sheego war ein großer Lichtblick.
Der gemeinsame Paneltalk mit Nixxon, Jan ( For Sinners Not For Saints), Tiffany (Wundercurves) und Miyabi Kawai, an dem ich teilnehmen durfte, war eine wichtige Bereicherung für mich. Diversität bedeutet für jeden etwas anderes, und das ist auch okay.

Ich versuche über Mode den Zugang zu den Endverbrauchern zu finden. Wenn wir uns in Magazinen und Medien in allen Größen wiederfinden würden, wäre vieles besser. Was nicht in den Medien sichtbar ist findet offiziell auch nicht statt.Denkt daran.

Das Publikum war eine bunte Mischung, das zu sehen tat im ganzen, meistens oberflächlichen Fashion-Zirkus echt gut.

Alles wirklich nur oberflächlich?

Dieses Jahr habe ich mich bewusster auf Konversationen eingelassen, ich wollte nicht zu viele Schranken im Kopf zulassen. Jede/r von uns hat Vorurteile, und ich gehöre genauso dazu.

Allerdings war es diese Woche so unfassbar harmonisch und supportive, dass ich das alles erst wirklich zu Hause begriffen habe.

So viel Support, gute Gespräche und wohlwollende unterstützende Handlungen kann es auch auf der Fashion Week geben.

Was genau dies bedeutet, davon erzähle ich dir im zweiten Teil meiner #DiversityInFashion-Reihe.

Love yourself,

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  1. Hey, schön das du uns wunderbaren kurvigen Frauen vertreten hast . Es wäre wünschenswert, wenn man gar nicht mehr betont „Plus Size“,sonder wenn es selbstverständlich wäre ein Kleidungsstück in Größe 34 und Größe 56 und mehr anzubieten. Gar keine Unterschiede mehr , sondern einfach als ganz normal ansehen , dass es Kleidung in allen Größen gibt . Das wäre mein Bestreben.