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Dick auf Reisen – 5 Tipps für eine entspannte Reise

Hallo, du Liebe,

in der Sommerzeit sind viele von uns unterwegs und genießen ihren wohlverdienten Jahresurlaub. Als Selbstständige bin ich natürlich auch viel auf Reisen und habe trotz meines Gewichts keine Angst vor Langstreckenflügen. Ich möchte die Welt erkunden – so wie ich gerade bin. Dass ich alle meine Abenteuer auf schlanke Zeiten verschiebe, kommt für mich nicht infrage. Wenn aber der Popo nicht den standardisierten Normen entspricht und man vielleicht im Flugzeug einen Verlängerungsgurt braucht, dann kann Reisen eine Herausforderung werden.

Ich nehme dich mit, erzähle von meinen Erfahrungen und gebe Tipps, wie das Reisen trotzdem gut und angenehm sein kann.

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Prachtpopo trifft auf Sardinenbüchse

… genau so fühlt sich Fliegen leider an. Mein Hinterteil und die kleinen Flugzeugsitze mögen sich nicht sonderlich. Nein, sie hassen sich manchmal sogar richtig und sind oft nicht kompatibel. Kurze Flüge nach Paris, München oder Stuttgart lassen sich gut durchstehen. Langstreckenflüge erfordern allerdings einige Vorbereitungen.

Als dicke Frau am Flughafen bei Langstreckenflügen brauchst du ein dickes Fell. Kaum sitzt man am Gate, streifen einen die Blicke, und man kann es in den Gesichtern förmlich lesen: Lass diese Frau bitte NICHT neben mir sitzen. Bitte nicht!
Besonders auf dem Weg nach NYC, wo ich wirklich gerne bin, werde ich meistens für eine Amerikanerin gehalten. Was auch seine Vorteile hat, wie ich später noch erzählen werde. Ich mache mich immer zurecht, auch bei langen Flügen. Ich bin keine Frau, die sanft in ihren Sitz gleitet, ihre Haare zu einem Ballerinaknoten nach oben zwirbelt, das Extra-Kissen aus der Tasche holt, Kontaktlinsen gegen eine große Brille tauscht, sich entspannt zurücklehnt und dann irgendwann einschläft. Nein, ich sitze auch um sechs Uhr morgens geschminkt im Flieger – aber so bin ich immer schon gewesen.

1.Sitzplätze im Flugzeug online aussuchen

Vorab habe ich natürlich bereits online eingecheckt. Flughafenpersonal, welches am Counter nur meine obere Hälfte sieht und mich netterweise in einen Mittelsitz stecken will: Sorry – das funktioniert nicht. Alles schon erlebt.

Beim Buchen der Flüge schaue ich mir also an, welche Plätze frei sind. Ich bin zu meinem Leid auch noch ein langes Ding, 186 cm, und ich habe große Füße. Ich könnte mich jetzt hassen, aber hey – in meinen Schuhen können viele kleine Mäusekinder schlafen, wahrscheinlich ganze Mausfamilien oder Hasen, Katzen, Hunde?

Es gibt immer Plätze mit mehr Beinfreiheit – meistens die am Notausgang. Dort darf man aber eigentlich nur sitzen, ohne eine Gurtverlängerung. Manche Airlines wie Air France, British Airways oder KLM bieten auch sogenannte Economy-Plus-Sitze an, mit mehr Breite und Platz nach vorne. Über die Premium Economy erzähle ich euch später mehr.

Auf einigen Internetseiten wird sogar angegeben, wie lang der Sitzabstand zwischen den einzelnen Reihen ist.

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2. Seatbelt-Extension beim Einsteigen erfragen und mitnehmen

Ich brauche eine Gurtverlängerung beim Fliegen. Bei Lufthansa oder KLM geht es auch manchmal ohne. Direkt beim Einsteigen in das Flugzeug frage ich nach einer Seatbelt-Extension und gebe den Stewardessen meine Sitznummer. Alternativ nehme ich sie gleich mit. Einigen Menschen ist das Fragen danach extrem unangenehm. Ich bin über diesen Punkt hinaus und frage immer! Komme ja nicht auf die Idee, einfach so zu fliegen! Sicherheit geht immer vor Eitelkeit!

Eine Verlängerung lässt sich auch kaufen und kostet nur knapp 12 Euro bei Amazon.

Während man in Deutschland mit dicken Passagieren umgehen kann, ist es bei United Airlines manchmal durchaus üblich, dass man einen zweiten Sitz hinzubuchen muss. Ryan Air dachte 2009 sogar über eine  FatTax nach, die eine erhöhte Gebühr von übergewichtigen Menschen fordert. Eine wirklich fiese Art und Weise, die einigen bestimmt das Fliegen vermiest hat.

Ich bin 2014 selbst mit United Airlines geflogen und fühlte mich nicht besonders wohl. Die Sitze sind wirklich sehr eng, man hält es eigentlich kaum aus. Mit Glück erwischt man einen netten Sitznachbarn, der nichts gegen ein paar unfreiwillige Kuscheleinheiten hat. Man rückt sich schon sehr auf den Pelz. Der einzige Vorteil bei United Airlines – man kann ab Hamburg durchfliegen und muss nicht umsteigen. Ansonsten ist der Service mäßig, die Stewardessen bemüht und der Sitzabstand eine echte Herausforderung. Manche Airlines buchen füllige Passagiere vor Ort auf bequemere Sitze um oder setzen im Flugzeug die schlankeren Sitznachbarn um – NICHT umgekehrt.

Positiver Nebeneffekt in den USA: Ich wurde so oft beim Immigration-Service in die (falsche) Reihe für US Bürger gestellt, dass ich mehrere Male fast eine Stunde Anstehen gespart habe.
Ich war schon in Business-Lounges, in denen ich eigentlich nichts zu suchen hatte, aber man hat mich dorthin geschickt. Freier Kaffee und gute Zeitungen kostenlos.

3. Premium Economy

Auf einigen Langstreckenflügen wird auch eine sogenannte Premium Economy angeboten. Sie soll ein Bindeglied darstellen zwischen der Holzklasse und der teuren Business-Class. Im Juni 2017 bin ich mit der Lufthansa Premium Economy geflogen und war positiv überrascht.

Der Flugpreis ist etwas höher, aber dafür war mein Flug eine wirkliche Entspannung.

Für mich absolut überzeugende Vorteile der Premium Economy:

Mehr Beinfreiheit – so viel, dass ich mich teilweise ausstrecken konnte.
Mehr Platz – breitere Sitze ermöglichen ein besseres Sitzgefühl, ich fühlte mich nicht eingeengt.
Mehr Service – jeder Gast hat einen Kulturbeutel aus Leder von Picard mit Ohrstöpseln, Schlafmaske, Socken, Zahnpasta und Zahnbürste bekommen. Zu Flugbeginn wartet bereits eine Flasche Wasser (500 ml) und eine weiteres Begrüßungsgetränk auf den Gast. Man erhält eine Menükarte mit einer tollen Getränkeauswahl, und das Essen wird auf Porzellan serviert,
Mehr Gepäck – zweimal 23 Kilo plus Handgepäck durfte ich mit nach New York nehmen.

Da die Premium Economy noch nicht so stark verbreitet ist, kann manchmal vor Flugbeginn im Flugzeug umgebucht werden. Teilweise ungefähr für 250 Euro mehr.

Meinen achtstündigen Flug nach New York habe ich so absolut entspannt erlebt. Natürlich sind Langstreckenflüge für alle anstrengend, nicht nur für dicke Menschen.

4. Flugvorbereitungen und während des Fluges

Auf Langstreckenflügen nehme ich vorab eine Thrombose-Spritze und trinke sehr viel Wasser. Auch Thrombose-Strümpfe sind zu empfehlen – Gesundheit vor Schönheit!

Während des Fluges bewege ich mich viel und gehe öfters hin und her. Dehn- oder Streckübungen können im Stehen gemacht werden oder man geht den Gang einfach auf und ab. Alternativ: Auf die Fersen stellen und die Zehen hochziehen. Oder den Gesäßmuskel anspannen. So wird der Kreislauf in den Beinen wieder angekurbelt und überschüssige Lymphflüssigkeit abtransportiert.
Ich trage immer flache Schuhe und bequeme Kleidung, die nicht einengt.
Ein Paar Ersatzschuhe habe ich zusätzlich in meinem Handgepäck und ziehe sie nach der Landung an. Nach dem Flug erhole ich mich, schlafe, esse gesund und lasse es die ersten Tage langsam angehen.

5. Entdecke die Welt

Ich hoffe, du lässt dir das Reisen nicht vermiesen. Die Welt kennenzulernen ist etwas Wunderbares. Ich weiß, die Blicke oder die Kommentare treffen manchmal, aber ehrlich: Scheiß drauf. Reisen macht so viel Spaß und bildet. Neue Menschen und Kulturen kennenzulernen ist eine Bereicherung – dafür lohnt sich das Quetschen im Flieger absolut.

Traue dich, stehe für dich ein und lasse dir die Laune von anderen nicht verderben. Ich habe auf Flügen schon so viel erlebt – meine Vorfreude und das Erlebte hat viel mehr Gewicht für mich als ein blöder Kommentar am Flughafen.

Wie geht es Dir bei Langstreckenflügen?

Alles Liebe,

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  1. Hallo Tanja,
    Toller Bericht
    Ich bin schon Jahre nicht mehr geflogen, weil ich Angst habe nicht in die Toilette zu passen.
    Wie sind da deine Erfahrungen so?
    Liebe Grüße Sandra

    1. Liebe Sandra,

      ich passe rein, manchmal muss ich mich etwas quetschen aber ging bisher immer!
      Ich glaube, wir machen uns viel zu viele Gedanken! Sei doch mutig und sag mir, wie es funktioniert hat.

      LG
      Tanja

  2. Tanja Du hast es auf den Punkt getroffen. Ähnlich handhabe ich es auch auf Langstreckenflügen. Von Eurowings war ich am Montag (DUS -NYC) übrigens auch positiv überrascht: durchaus viel Beinfreiheit trotz „Holzklasse“ und ohne Verlängerung möglich. Love to travel